Praxistipp zum Saisonstart

Zum Saisonstart, wird viel neues Tauwerk an Bord gebracht, neue Fallen und Strecker werden im Rigg und an Deck montiert. Selbstverständlich soll das neue Tauwerk wenig Dehnung haben und in den Hebelklemmen gut halten.

Einführung

Fallen und Strecker dienen dem besseren Segelstand und der guten Profilierung der Segel, doch damit segelt die Yacht nicht nur schneller sondern es wird auch weniger „Lage“ gesegelt und die „Höhe am Wind“ nimmt zu. Um die Vorteile und das Potenzial der neuen Fallen richtig nutzen zu können, bedarf es hochfester Fallen und Schoten, die nicht durch die Hebelklemmen rutschen dürfen.

Häufige Probleme mit Hebel­klemmen und Lösungen

Insbesondere bei den Genua- und Großsegelfallen kommt es aber immer wieder zu Problemen, weil die Hebelklemmen das Tauwerk nicht richtig halten.

Hierfür kann es verschiedene Gründe geben: Das beginnt bei zu klein dimensionierten Klemmen, geht über Klemmen, die keinen guten „Griff“ haben, bis zum Problem mit dem sehr glattem Tauwerk.
Der absolut häufigste Fall ist aber sehr einfach zu beheben! Das Problem entwickelt sich beim Schließen der Hebelklemme. Das Segel ist mit dem Fall über die Winsch hart durchgesetzt, die Klemme wird geschlossen. Als nächstes wird das Tauwerk von der Winsch genommen, die Hebelklemme drückt jetzt das Tauwerk wie gewünscht zusammen. Allerdings hält sie in erster Linie den Tauwerkmantel, die Seele im Tauwerk kann häufig noch etwas nachrutschen. Somit trägt sie fast keine Last mehr. Der größte Teil der Beanspruchung liegt nun auf dem Mantel. Der soll aber häufig nur den Last tragenden Kern schützen und hat entsprechend viel Dehnung, weil er ja für die Aufgabe der Lastaufnahme nicht, oder nur zum Teil, gedacht ist.
Das Ergebnis sind nachsackende Segel mit Falten, ohne Frage ein Ärgernis.

Abhilfe lässt sich leicht schaffen. Nehmen Sie einfach einen Filzstift und zeichnen Sie bei gesetztem Segel ca. 10cm vor und hinter der Hebelklemme eine Markierung auf das Tauwerk. Im Hafen wird eine dünne Pilotleine anstelle des Segels hochgezogen, jetzt kommen Sie an die markierten Stellen heran und können hier Taklinge aufnähen. Sobald diese Taklinge den Mantel und die Seele fest verbunden haben, ist ein Verrutschen ausgeschlossen.