ORC Weltmeisterschaft 2023

Während der Coronapandemie fiel die Vergabe der ORC-Weltmeisterschaft auf Kiel. Dies ist die erste große Meisterschaft seit 2014, die nach Deutschland vergeben wurde.

Die Wahl des Schiffs

Damals war unser Segelwerkstatt Stade Team mit der Platu 25 und J80 im Einheitsklassensegeln aktiv. Dennoch waren Morten und Klaas auf der Regatta vertreten und erreichten einen tollen 10. Platz. Seitdem haben wir weitere Erfahrungen in unterschiedlichen Einheitsklassen sammeln können und Gordon war darüber hinaus seit 2018 in ORC-Projekten engagiert. Sodass wir uns die ORC WM als gemeinsame Herausforderung für 2023 auswählten.
Da wir im vergangenen Jahr ausschließlich mit der Melges32 im Mittelmeer unterwegs waren, fehlte uns ein Schiff zum ORC-Segeln. Im ORC-Segeln bekommt jedes Schiff einen Faktor aufgrund von Gewicht, Segelfläche, etc. Die Melges32 kam für uns daher leider nicht in Frage, dazu wurde die X41 Sportfreund, mit der Gordon 2019 die ORC-EM gewinnen konnte, nach Dänemark verkauft. Unser Ziel war es ein Boot zu finden, welches in der größten Flotte ORC wettbewerbsfähig ist, wodurch auch das Budget überschaubar bleiben sollte. Zum Jahreswechsel nahmen wir Kontakt mit Max Habeck auf, der seit zwei Jahren mit einer J-112e auf der Regattabahn segelt. Nach langen Telefonaten schnürten wir ein Programm für 2023, in dem wir Schiffsoptimierungen, sowie Segelinventar und Crewkonstellation besprachen. Mithilfe von Dimension Polyant, mit denen wir seit vielen Jahren eng zusammenarbeiten, wenn es um leistungsorientierte Segeltücher geht, konnten wir den Segeltest des super leichten und formstabilen „Tyra Ply“ Segeltuchs angehen. Aufgrund der Tuchwahl stand vor allem die „Am Wind Garderobe“ im Vordergrund.

Vor­bereitungen

Während im Winter und Frühjahr die Crew das Schiff optimierte, auslaserte und umbaute, nahm Morten die Riggmaße, sodass Jens und Gordon mit dem Segeldesign anfangen konnten. Die Crew um Max Habeck nahm zum Saisonstart an „Go for Speed“ und „MaiOR“ teil, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Morten und das Segelwerkstatt Team waren noch mit dem Segelbau beschäftigt, da das Alltagsgeschäft selbstverständlich Vorrang hat. Anfang Juni kam Gordon von seiner Seezeit zurück, sodass der Segeltest und ein Manövertraining vor der Kieler Woche just in time durchgeführt werden konnte.
Zur Kieler Woche bekamen wir das erste Mal Rückmeldungen, ob die Ideen und Vorstellungen aus der Winter- und Optimierungsarbeit funktionierten. Der Sieg beim Welcome-Race nach Eckernförde trügte das Ergebnis, weil uns auf der Mittelstrecke ein hoher Vorwindanteil mit taktischen Finessen optimal positionierte. Auf dem Rückweg aus Eckernförde bestimmten wieder leichte Winde den Kurs, kurz vor dem Ziel brach sogar das gesamte Windsystem zusammen und baute sich aus entgegengesetzter Richtung neu aus, wodurch die schnellen Schiffe weniger kreuzen mussten und die vorderen Platzierungen einnahmen. Auf der Rückregatta konnten wir einen zufriedenstellenden dritten Platz ersegeln. Die folgenden drei Tage waren eine direkte Vorbereitung auf das WM-Format; mit jeweils mehreren Kurz- und Küstenwettfahrten (Coastal Race).

Erste Tests

Montag und Dienstag kämpften wir bei wenig Wind mit unserer eigenen Leistung, wir machten strategische und manövertechnische Fehler, die uns die Topplatzierung verwehrten. Dazu bemerkten wir Probleme unser Geschwindigkeitspotential bei wenigem Wind auszufahren. Auch in für uns guten Wettfahrten mussten wir schlechte Ergebnisse in Kauf nehmen, da beispielsweise auf dem “Coastal Race“ die kleinen Schiffe mit frischem Wind ins Ziel fuhren. Am Mittwoch konnten wir bei 17 bis 20 Knoten bessere Ergebnisse erzielen, was die Eigenschaft der J-112e bei Starkwind äußerst konkurrenzfähig zu sein, bestätigte. Insgesamt war während der Kieler Woche ein stetiger Anstieg der Ergebnisse sichtbar, was uns positiv auf die kommenden Wochen stimmte. Die Arbeitsliste, nachdem Event wurde überarbeitet und weitere Arbeitsstunden mussten eingeplant werden, da wir uns mit einem achtem Platz im deutschen Teilnehmerfeld von 24 Startern nicht zufrieden stellen wollten.

Optimierung

Auch bei den Segeln konnten wir ein erstes Resümee ziehen und mit Dimension Polyant austauschen. Wir passten unter anderem die Vorliekskurve der Vorsegel und die Lattentaschen der Kopflatte am Großsegel an. Beim Anpassen der Vorliekskurve muss der Vorlieksstreifen aufgetrennt und die Rundung des Lieks minimiert werden, dadurch wird vor allem der Eintrittswinkel des Segelprofil angepasst. Unser Segelmachermeister Lennard hatte nicht nur viele Arbeitsstunden in die Segel investiert, sondern war auch zum Auffüllen für das Welcome Race mit an Bord gestiegen, um sich eigenes Bild zu gestalten. Die Leistungen und die Harmonie mit dem Team funktionierten auf Anhieb, wodurch eine Anpassung des Teams als logische Konsequenz gezogen wurde und Lennard mit Morten den Segeltrimm übernahm.
Zur Deutschen Meisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche , wurde neben den bereits gebauten “Am Wind“ Segeln auch ein Gennaker Staysail und Code Zero gebaut, um das Geschwindigkeitspotenzial auch auf den Vorwind- und Halbwindkursen zu optimieren. Die beiden Segel wurden aus Code Zero Grand Prix Tuch von Dimension Polyant gebaut und waren durch den hohen Schwerpunkt der Coastal Races eine notwendige Optimierung auf dem Weg zur Weltmeisterschaft.
Das Gennaker Staysail ist ein Zusatzsegel, welches ein frei fliegendem Vorliek hat und zwischen Gennaker und Großsegel auf einem Furler gesetzt wird. Dieses relativ kleine Segel entwickelt ab 8kn Wind einen signifikanten Leistungschwung und beeindruckt durch extrem einfaches Handling. Beim Segeln sorgt das Staysail für eine wirksamere Anströmung am Großsegel und für ein großes Plus der Leistung auf spitzen Kursen mit asymmetrischen Spinnakern oder dem Code Zero.

General­probe

Zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft bekamen wir die Chance auf der deutschen Meisterschaft die letzten Feinheiten anzupassen und auf hohem Niveau auszutesten. Der Start in die WM-Generalprobe verlief ideal, in der Mittelstrecke konnten wir während eines Wetterumschwungs uns gut positionieren und die wichtige Wettfahrt gewinnen. Leider wurde aufgrund eines Bahnmarkenfehlers seitens der Rennleitung die Wettfahrt am Abend annulliert. Dennoch konnten wir auch aus der seglerischen Leistung die positiven Aspekte ziehen, dass unsere neuen Segel funktionierten, die Vorwind- und Halbwindperformance deutlich steigern konnten.
An den folgenden Tagen konnten wir uns bei leichtem Wind in den Top 5 platzieren, was wir ebenfalls als Fortschritt zur Kieler Woche werteten. Bei mehr als 10 Knoten Wind konnten wir kontinuierlich Top Platzierungen Segeln und uns einen starken zweiten Platz erkämpfen. Mit zehn Punkten Vorsprung auf den dritten Platz und nur vier Punkten zu den neuen Deutschen Meistern “IMMAC Fram“ erzielten wir eine deutliche Leistungssteigerung zur Kieler Woche, die sich auch im Ergebnis wiederspiegelte. Mit dem Wissen, dass das Ergebnis der Mittelstrecke zur Goldmedaille gereicht hätte, fanden wir dennoch weitere Feinheiten für Optimierungsmöglichkeiten bis zur Weltmeisterschaft.

Finale Vor­bereitungen

Nach der Silbermedaille bei der Deutschen Meisterschaft am Mittwoch, trainierten wir am Samstag noch einmal im WM-Revier mit dem Training Schwerpunkt auf “Segel in Segel Wechsel“ für die Küstenwettfahrten. Am Sonntag kranten wir die “Aquaplay“ aus dem Wasser, um das Unterwasserschiff anzuschleifen.

Die WM startete für uns am Freitag mit der Vermessung des Schiffes, der Sicherheitsausstattung und der Segel. Wir kamen problemlos durch die Vermessung und konnten den Nachmittag nutzen, um dem Schiff die letzte Liebe zu geben und noch einmal alles zu kontrollieren. Der Fokus lag vor allem auf der Vorbereitung der Langstrecke, die am Montag starten und rund 30 Stunden gehen sollte. Am Samstag und Sonntag trainieren wir auf der Förde und nutzen das Practice Race am Sonntag für ein erstes Abtasten mit dem Starterfeld von 70 Teilnehmern in ORC C. Anschließend wurde die Veranstaltung durch die Eröffnungsfeier und Steuermannsbesprechung offiziell eröffnet.

OCR Weltmeister­schaft Montag

Im gesamten Feld herrschte Unruhe, da ab Montag ein starker Sturm aufziehen sollte, wodurch eine hohe Wahrscheinlichkeit von Materialbruch drohte. Windvorhersagen von über 50kn machten es der Wettfahrtleitung nicht einfach, denn diese Wettfahrt kann nicht ausgelassen werden, um eine regelkonforme Weltmeistersschafts Wertung zu erzielen. Mit Bedacht wurde der Zeitplan angepasst und Langstrecke auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Da beim Offshore Segeln allerdings auch extreme Wetterbedingungen gemeistert werden müssen, wurden wir für Montagmorgen zum Start eines kurzen Coastal Rennens in die Innenförde berufen. Das Rennen sollte circa 3 Stunden dauern, mit Ziel in der Strander Bucht vor Schilksee und dem Eintreffen der Flotte vor den Sturm Höhepunkt.
Am Vormittag war der Wind noch nicht bei seiner vollen Stärke und so segelten wir im ersten Reff und mit der G3 heavy bei bis zu 35kn Wind die Förde runter. Auf dem Stollergrund führte der Kurs einmal um ausgewählte Seezeichen, sodass wir Manöver bei Starkwind und steiler Welle meistern mussten. Wir kamen mit den Bedingungen gut zurecht, aber konnten auf dem kurzen Vorwindgang aufgrund von Bruch nicht den Gennaker ziehen, damit wir die Platzierung “Nachhause“ segeln konnten. Nach dem ersten Tag konnten wir mit einem vierten Platz sehr zufrieden sein, trotz Bruch konnten wir ein gutes Ergebnis erzielen, da das Team schnell reagiert hatte, so dass wir ein hohes Streichergebnis vermeiden konnten. Am ersten Tag ist es immer schwierig eine Mischung aus Angriff und Übermut zu treffen.

OCR Weltmeister­schaft Dienstag

Am folgenden Tag war der Sturm noch nicht weitergezogen, wodurch eine ähnliche Prozedur umgesetzt wurde. Die Strecke wurde leicht umgebaut und der Wind kam südwestlicher, wodurch wir den Gennaker aus dem Weg aus der Förde halten konnten. Auch auf dem Stollergrund konnten wir den Gennaker setzen, da wir ohne Schäden über die Bahn kamen. In dieser Wettfahrt trennte sich das Feld, da nicht jeder sein großes Vorwindsegel hochzog. Wir konnten mit einem atemberaubenden Vorwindkurs die Wettfahrt in unserer Gruppe gewinnen und auf den zweiten Gesamtrang vorfahren. Unsere Höchstgeschwindigkeit mit der J-112 waren 19,7 Knoten an dem Tag!

OCR Weltmeister­schaft Mittwoch

Am Mittwoch starteten wir mit einem weiteren Coastal Rennen in den Tag. Der Wind kam wieder westlicher, wodurch das Feld eng zusammen aus der Förde heraus segelte. Draußen auf dem Stollergrund konnten wir uns von dem Feld absetzen und somit einen dritten Platz ersegeln.
Nachdem Zieldurchgang fuhren wir nicht wie an den Tagen zuvor zurück in den Hafen, alle Schiffe drehten den Bug wieder Richtung Nordosten, wo auf dem Stollergrund bereits die Startschiffe verankert waren, um uns auf zwei Kurzwettfahrten zu schicken.
Besonders ärgerlich war ein technisches Problem auf unserem ersten Vorwindkurs. Das Dyneema unter dem Schutzmantel war an einer scharfen Kante im Gennakerbaum gerissen, wodurch wir den Gennaker bergen mussten. Das Beheben des Problems hatte uns leider auch die Pause zwischen den Kraftraubenden Wettfahrten genommen, so dass wir uns mit den Platzierungen 10 und 6 zufriedenstellen mussten. Die Ergebnisse waren ein erster kleiner Dämpfer, aber vor allem durch unser Wissen, dass wir bei den Bedingungen schnell segelten und Toppplatzierungen möglich waren. In dem Feld sind viele Profi Teams unterwegs, was dazu führt dass wir alles geben müssen und jeder Fehler umgehend bestraft wurde.

OCR Weltmeister­schaft Donnerstag Vormittag

Der Donnerstag war ein spannender Tag, da wir zu einem Besuch von unseren Freunden aus Kempen (Dimension Polyant) bekamen und die Eltern von Max Habeck und Jasper Scholz in Schilksee waren, um uns anzufeuern. Es war schön zu sehen, dass unsere Unterstützer ebenfalls mit vollem Einsatz dabei waren, um uns die Daumen zu drücken. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!

Der Tag begann mit zwei Kurzwettfahrten auf dem Stollergrund und dem Start zur Langstrecke am Abend in der Strander Bucht. Bei tollem Segelwetter mit Sonne, 10-12kn Wind und leichter Welle kamen wir mit den Bedingungen gut zurecht. In spannenden und eng umkämpften Rennen, vor allem gegen die Italia 11.98 und andere J-112e, konnten wir die Plätze 3 und 2 einfahren. Es wurde deutlich sichtbar, dass bei dem leichteren Wind mehr Teilnehmer ihr Boot besser unter Kontrolle hatten und die Spitzengruppe aufgefüllt und hartumkämpft wurde. Mit jeweils zwei guten Starts konnten wir unsere Position stärken und unseren strategischen Plan verfolgen, wenige Sekunden machten den Unterschied zwischen den Platzierungen aus.

OCR Weltmeister­schaft Donnerstag bis Freitag

Am Nachmittag bereiteten wir die Aquaplay auf die Langstrecke vor. Strecktaue, Kopflampen, warme Kleidung für die Nacht wurde angebaut und zurechtgelegt. Am Abend um 19.00 Uhr wurde dann endlich die Langstrecke mit Start von Schilksee angeschossen, wodurch die Weltmeisterschaft einen offiziellen Status erhielt. Der Kurs mit Bahnmarken zwischen Kiel, der Schlei und Langeland versprach eine spannende Nacht.
Wir starteten bei traumhaften Bedingungen und kreuzten beim Sonnenuntergang von Gabelsflach Richtung Eckernförder Bucht, über Stunden kämpften wir gegen unsere Konkurrenten um jeden Meter. Bei inzwischen Wind von unter 10 Knoten war das Feld an der Spitze eng zusammen. Den Vorteil der Heim WM konnten wir gegen ausländischen Konkurrenten bei dem Umfahren des Sperrgebietes vor Olpenitz ausspielen. Wir passierten westlich, wodurch wir dann bis zur Schlei Ansteuerungstonne den Gennaker halten konnten und unsere Gegner östlich des Sperrgebietes überholten. Die traumhafte Nacht mit vielen Sternschnuppen versüßte uns das Segeln. Aufgrund der flauen Wettervorhersage, verkürzte die Rennleitung das Rennen. Diese Entscheidung traf uns negativ, da wir mit den neuen Tyra Ply Segeln eine sehr gute Am Wind Performance hatten und die Gegner nur ein Steinschlag entfernt waren. Allerdings wäre es für die kleineren Schiffe nicht fair gewesen, in die Flaute zu segeln und somit war für uns morgens um 06.00 Uhr Ziel vor Langeland.
Um ca. 10.00 Uhr waren wir als eines der ersten Schiffe wieder im Hafen und freuten uns über den Frühstücksservice unserer Unterstützer und einen vierten Platz in der verkürzten Langstrecke. Leider musste wir feststellen, dass die Top Profiteams keine Federn ließen und uns der Bruch vom Mittwoch hart traf.
Nach dem Kräfte tankendem Frühstück gingen wir ins Bett und holten den Schlaf der letzten Nacht auf, am Nachmittag stand für uns eine Kontrollvermessung an, da wir zu den Top Teams im Feld gehörten. Alle Maße stimmten und wurden bestätigt, wodurch wir auf einem 4. Gesamtplatz in den letzten Tag starteten.

OCR Weltmeister­schaft Samstag

Der letzte Tag war von Leichtwind und Starkregen geprägt, Eigenschaften die wir auf der J-112e nicht bevorzugten. Beim Start befanden wir uns am unteren ORC-Windlimit und uns war recht schnell klar, dass in der Goldgruppe bei den leichten Bedingungen leichtere Schiffe wie eine Farr 30 oder X-35, sowie die großen Schiffe wie beispielsweise die Italia 11.98 ihre Stärken ausspielen konnten.

Nach einem schlechten Start kämpften wir uns Stück für Stück wieder vor, allerdings wurde Bahnlänge noch einmal aufgrund es wenigen Windes verkürzt, wodurch wir es am Ende nur auf einen enttäuschenden 15. Platz in der Wettfahrt schafften und unsere Hoffnungen auf ein Podium begraben mussten. Auch wenn das Podium nicht mehr in realistischer Nähe war, freuten wir uns eine schöne letztes Wettfahrt zu segeln und somit den Abschluss des Projekts in diesem Jahr zu besiegeln.

Bei einem Zweikampf am Start brachen wir eine Regel und mussten einen Strafkringel absolvieren, bei flauem Wind wurde die Wettfahrt wieder verkürzt, wodurch die Aufholjagt wieder frühzeitig gestoppt wurde Pitschnass von dem Dauerregen überführten wir die Aquaplay in den Heimathafen nach Kappeln, um das Boot wieder in den Fahrtenmodus umzubauen. Abends fand die Abschlussfeier in Schilksee samt Siegerehrung statt. Wir gewannen mit Outsider und Intermezzo die Länderwertung für Deutschland, in dem die Ergebnisse der besten Schiffe pro Nation gewertet werden. Auf der Abschlussfeier wurden alle Heldentaten der Woche noch einmal durchlebt und mit anderen Teams diskutiert.

Resümee

Seit der WM sind nun einige Tage vergangen und das Ergebnis, ein 6. Platz von 67. Schiffen, ist super positiv zu bewerten. Wir haben in kurzer Zeit aus zwei Teams eine Einheit formen können und uns zum besten deutschen Team in ORC C gesegelt. Auf die Kieler Woche Sieger und Deutschen Meister “IMMAC Fram“ haben wir ein dickes Polster von 22 Punkten! Das Podium ist aus unserer Sicht definitiv möglich gewesen, das Geschwindigkeitspotenzial war vorhanden, allerdings machen die Profiteams kaum Fehler, wo wir aufgrund von fehlenden Wasserstunden oder Bruch noch Prozente fehlen.

Die fehlenden Wasserstunden, aufgrund von Arbeitsalltag in der Segelwerkstatt oder die Seezeit durch Gordon wurden durch Ehrgeiz und Engagement ausgeglichen. Der Bruch, während der Rennserie bleibt ein schwerer Brocken, da zu dem Zeitpunkt unsere Segelbedingungen herrschten. Insgesamt haben wir aber eine sehr aussagekräftige Weltmeisterschaft, da wir bei allen Bedingungen gesegelt sind. Die Wahl der J-112e und die getätigten Optimierungen haben sich gut bewährt. Darüber hinaus konnten wir bei den Segeln viel testen, was uns bei der zukünftigen Produktion von Tyra-Ply helfen wird.

Das Jahr war sehr intensiv und ein solches Projekt erfordert immer viel finanziellen und zeitlichen Einsatz. Trotz dessen sagen wir: Gerne Wieder!