Das Segelkleid

Alle Segel müssen vor UV-Strahlen geschützt werden, wenn sie nicht im Gebrauch sind.

Einleitung

Viele Segler bestellen die Segelpersenning eher beiläufig und wundern sich dann, dass das Segel schlecht gelüftet ist oder das Segelkleid schlecht passt. Auch für Segelkleider gibt es gewisse Anforderungen und gute oder schlechte Verarbeitungsmerkmale. Wichtig sind das Volumen und die Abmessungen des Segelkleides, das Material, die Beschläge zum Öffnen und Schließen, die Farbe und der Preis.
In diesem Artikel gehen wie detailliert darauf ein.

Das Volumen

Immer wieder sieht man Segelkleider, die sehr eng um ein Großsegel gezurrt und gezerrt werden müssen. Dieses ist natürlich schlecht für das Großsegel, geht zu Lasten der Langlebigkeit des Segelkleides, und es sieht auch schlichtweg schlecht aus. Bei einem Segelkleid, das permanent unter Spannung steht, werden die Nähte, die Verbindungsknöpfe und das Tuch frühzeitig zerstört. Andererseits ist eine übergroße Segelpersenning ebenfalls schlecht. Die wird im Wind flattern, was nicht nur Sie und Ihre Nachbarlieger stört, sondern auch wieder zu frühzeitigem Materialschäden führt. Wenn Sie ein Segelkleid zusammen mit einem Segel bestellen, sollten Sie immer darauf bestehen, dass das Segelkleid erst dann ausgemessen wird, wenn das neue Großsegel angeschlagen ist. Ein neues, noch gut geharztes, aber steifes Großsegel wird erheblich mehr Platz unter dem Segelkleid brauchen als ein weiches altes Segel. Die meisten Segelmacher bieten heute den Service, dass ein Segelkleid innerhalb von zwei Wochen nachgeliefert wird, wenn die Längen und Umfangsmaße vorliegen. Diese sind übrigens auch vom Kunden selbst leicht zu ermitteln. Man benötigt dafür drei Dinge: Ein Messblattvordruck, einen Zollstock und ein Maßband. Wenn Sie für Ihr altes Großsegel ein Segelkleid bestellen und messen, sollten Sie diese Maße eher großzügig veranschlagen. Ein Segelkleid hält erheblich länger als das Segel, und es wäre ärgerlich, wenn ein noch gutes Segelkleid nur deshalb ausgewechselt werden muss, weil ein neues Segel angeschafft wird. Die Vorlage eines alten Segelkleides ist daher nicht zu empfehlen.

Das Material

Bei der Auswahl des richtigen Stoffes sollten Sie bedenken, dass das Segel auch feucht oder sogar nass mit dem Segekleid abgedeckt wird und dann eine Woche oder länger starken Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. In einer solchen Situation muss der Wasserdampf entweichen können. Segelkleider mit PVC-beschichtetem Material verhindert diese Atmung und führen leicht zu Schimmelbildungen an der Innenseite des Segekleides. Der Vorteil der PVC-beschichteten Materialien liegt in der langen Lebensdauer und dem geringen Preis. Eine bessere, wenn auch etwas teurere Lösung ist hier der Einsatz von einem Masacril PU-beschichtetem Material. Das wird beispielsweise auch mit einer Acrylbeschichtung für Sprayhoods eingesetzt. Bei Segelkleidern ist das Masacril nur wasserabweisend imprägniert. Die Vorteile sind: Der Wasserdampf kann entweichen, guter UV-Schutz, leicht im Gewicht, gute Reißfestigkeit. Gegenüber anderen Materialien, die diese Vorteile auch besitzen (wie zum Beispiel Mischgewebe), hat Masacril noch einen weiteren Pluspunkt: Es läuft nicht ein und trocknet schnell. Ein wichtiger Faktor, wenn man bedenkt, welchen Wettereinflüssen ein Segekleid ausgesetzt wird.

Die Farbe

Die richtige Farbe für ein neues Segekleid festzulegen ist natürlich auch Geschmacksache und wird von den Farben des Rumpfes, der Aufbauten und des Sprayhoods beeinflusst. Ein weißes Segekleid wird sehr schnell schmutzig aussehen. Sei es durch Regen, Blätter und Sporen oder Ruß und Staub aus Industrieanlagen. Auch Möwen-Exkremente landen gerne mal auf der Segelpersenning. Dunkle Farben haben dagegen den Nachteil, dass sie ausbleichen und im Farbton verschießen. Und das auf der Sonnenseite mehr als auf der anderen. Rot und grün haben sich als besonders problematisch herausgestellt. Besonders langlebig und schmutzunempfindlich sind Segelkleider in beige, sandfarben oder altweiß.

Die Details

Den oberen Abschluss des Segelkleides sollte ein Kragen bilden, der um den Mast geschlagen wird und mit einer Leine oder einem Klettbandstreifen zu sichern ist. An der senkrechten Seite vor dem Mast kann zum Beispiel ein Reißverschluss angebracht werden. Dieser ist leicht zu bedienen, hat aber den Nachteil, dass er relativ schnell verschleißt. Der Reißverschluss wird nicht die Lebensdauer des übrigen Segekleides aufweisen und somit auf Dauer zusätzliche Kosten verursachen.
Eine bessere Lösung sind an der Vorderseite Knöpfe in einem Abstand von ca. 30cm. Es werden verschiedene Knöpfe angeboten. Druckknöpfe halten schlecht und reißen schnell aus. Tenaxknöpfe halten gut, sind aber teuer, und die Feder wird schnell beschädigt. Minaxknöpfe (Kunstoffschieber) sind zu empfehlen: sie halten sehr gut, sind preiswert und robust. Außerdem lassen sie sich selbst mit nassen und klammen Fingern gut bedienen. Zwischen den Knöpfen sollten Klettbandstreifen aufgenäht sein. Sie verhindern ein Aufsperren des Tuches. Auf einigen Yachten sieht man noch Leinen als Verschlusssystem. Die zusammenzubändseln dauert zu lange und ist mit klammen Fingern schwierig.
Auch an der Unterkante des Segelkleides unter dem Baum halt die zu Schleifen gebundene Leine ausgedient. Es sollten hier ebenfalls Minaxknöpfe eingesetzt werden. Zur Dirk oder Baumnock wir das Segelkleid mit einer Leine gespannt.