Tide 25

Wie bereits bei der Renovierung der Dehlya 25, welche von der YACHT durchgeführt wurde, waren wir auch bei dieser Anfrage mit am Start.

Einführung

Interessante Schiffe, neuartige Designs und spannende Projekte sind immer eine gute Möglichkeit um seine Grenzen auszutesten und zu erweitern. Bei der Dehlya mussten wir damals bei „Null“ anfangen und einen kompletten Segelsatz von Grund auf entwerfen, da sich alle Parameter aufgrund des neuen Segelplanes verändert haben. Hierzu gehörten zum Beispiel das stehende Rigg oder die Schotschienen für die Genua.

Erfolg­reiches Segelprojekt

In diesem Fall ging es nicht um eine Renovierung bei der sich unterschiedliche Gewerke und verschiedene Unternehmen einbringen konnten, sondern um einen Neubau. Die Werft MFH „Maritime Faserverbundtechnik Haring“ aus Emden hat den Klassiker der Von-Ahlen-Konstruktion wieder aufleben lassen und ein trailerbares Kielboot entworfen. Im gesamten Frühjahr standen wir in engem Kontakt mit der Werft um die perfekten Segel für das Schiff zu entwerfen. Herausgekommen ist ein Segelsatz aus grauem DCX (Polyester Sandwich) für die Amwindsegel vom Segeltuchhersteller Dimension Polyant, samt einem Gennaker (Contender).
Im Spätsommer wurde das Schiff von der YACHT – Crew auf Herz und Nieren geprüft. Nun ist der Bericht online und das Fazit fällt sehr positiv aus.
Wir freuen uns sehr bei dem tollen Projekt dabei gewesen zu sein!

Fazit ansehen

Verschleiß von hochwertigen Segeln

Verschleiß von hochwertigen Segeln

Bei uns in der Segelwerkstatt Stade statten wir eine große Bandbreite an Yachten mit Segeln aller Art aus. Vom Fahrtensegel bis hin zum High-Perfomance Regattasegel ist alles dabei.

Fahrtensegel – Optimierte Haltbarkeit

Die Vorteile liegen für den jeweiligen Einsatzbereich auf der Hand. So wird von den Kunden für Fahrtensegel der Schwerpunkt stark bei optimaler Haltbarkeit gesetzt. Der Leistungsaspekt steht in einem solchen Fall nicht immer an erster Stelle, sondern es geht um maximale Ausnutzung des Geschwindigkeitspotentiales in Verbindung mit langer Haltbarkeit. Die Trimmeigenschaften und das Gewicht des Segels sind untergeordnet, werden aber von uns selbstverständlich beim Design beachtet.

Leistungs­orientierte Regattasegel

Die Perfomance bei einem High End Regattasegel ist natürlich deutlich höher. Dies geht allerdings zu Lasten der Haltbarkeit, da zumeist kein Taffetta auf dem Segeltuch verarbeitet wird. So besteht ein Regattasegel meist nur aus Folie, Kleber und Carbon/Aramidfasern. Dies hat zur Folge, dass das Segel extrem leicht ist und man zum Beispiel bei einem Großsegel für ein 40-Fuß Boot auf ein Gesamtgewicht von nur 17 kg kommt. Allerdings bringt diese Art der Herstellung das Problem mit sich, dass das Segel extrem anfällig für UV-Strahlen und Knicke ist. Zudem wird die Folie des Segels eben nicht durch eine Taffetta Schicht geschützt. Nicht zu vergessen ist, dass das Segel beim Reffen und dem Zusammenlegen auf dem Baum in Anspruch genommen wird und die Folie brechen kann.

Unsere Erfahrungen mit einem Regattasegel

Wir konnten diesen Prozess selbst an unserem aktuellen Großsegel der X-Play feststellen. Das Segel wurde nur knapp zwei Saisons ausschließlich auf den Regattabahnen gesegelt. Anschließend kam es in das Segellager, da das Boot für Fahrtentouren umgerüstet wurde. In dem Zeitraum wies das Segel keine Anzeichen von Verschleiß auf. Mitte der Saison 2018 haben wir dann das Segel wieder ausgepackt, da wir zum Silverrudder gemeldet haben. Dort wollten wir ein möglichst leichtes Segel an den Start bringen, da das Handling durch das geringe Gewicht für eine Person erleichtert wird. Anschließend blieb das Segel auf dem Boot, da die tollen Segeleigenschaften Spaß machen und die Perfomance wieder gestiegen ist. Das Segel wird zur Zeit für die Fahrtensaison 2019 benutzt. Im Urlaub konnten wir dann einen rapiden Verschleiß feststellen. Innerhalb kurzer Zeit brach die Folie im Segel und dies kann nun nur noch als Totalschaden beschrieben werden. Sobald das Segel allerdings hochgezogen wird, ist die Form immer noch zu 100% erhalten da die Carbonfasern noch intakt sind und der Segelstand somit nicht betroffen ist. Wir können mit dem Segel noch bis Jahresende segeln, allerdings wird anschließend die Folie des Segels aufgrund der genannten Gründe nicht mehr haltbar sein.
Dieser extrem schnelle Prozess wäre an einem Cruiser-Racer Segel mit einer Taffettaschicht nicht passiert. Der Verschleiß würde sich nicht derart schnell auswirken, da Folie, Kleber und Fasern geschützt wären. Wir hätten dementsprechend weiterhin guten Stand des Segels und keine Auflösungserscheinung in Form von delaminierender Folie.

Rollreffgroßsegel, im Konvex Main Furling Schnitt

Rollreffgroßsegel, im Konvex Main Furling Schnitt

Vor einigen Jahren überraschten wir die Segelwelt an der Nord- und Ostseeküste mit einem völlig neuen und revolutionären Rollreffgroßsegel. Dieser Segeltyp hat durch seine überzeugenden Vorteile seine Verbreitung schnell gefunden und es wird immer wieder versucht dieses Design zu kopieren.

Die Besondereit

Die Vorteile der bis zu 20% größeren Fläche, der deutlich bessere Strömungsabriss, das problemlose Auf- und Abrollen, sowie das einfache Reffen überzeugten von Anfang an.
Mit der Markteinführung von KonvexMain Furling haben wir das Rollreffgroßsegel aus einer Nische herausgeholt und zu einem weit verbreitetem Segeltyp gemacht. Dennoch haben wir die letzten Jahre nicht nutzlos verstreichen lassen, sondern wir haben an der Weiterentwicklung dieses Spitzenproduktes gearbeitet.

Die neue Version

Bei der neusten Version sind nicht nur die Lattenverbinder überarbeitet worden sondern auch die Reffstufen sind in ihrer Ausführung erneut verbessert worden und so haben Sie bei allen Windstärken und Kursen ein optimales Großsegel. Der Hauptunterschied zu den bisherigen Rollreffsegeln liegt aber in dem erzeugten Vortrieb.

Das KonvexMain Furling wurde in seinem Schnitt dem schon bewährten KonvexMain angepasst. Wie schon beim KonveMain erzielt das KonvexMain Furling seine hervorragenden Segeleigenschaften durch eine erhebliche Widerstandsminimierung am Segelachterliek. Während die Auftriebsbeiwerte bei diesem Segel leicht verbessert wurden, werden die Widerstandsbeiwerte, die maßgeblich für den schlechten Vortrieb, für eine höhere Krängung sowie für mehr Ruderdruck verantwortlich sind, stark minimiert.

Hydranet vs. Hydranet Radial

Hydranet vs. Hydranet Radial

Vor kurzer Zeit haben wir den Unterschied zwischen Hydranet Radial und DYS dargestellt. In diesem Wochenbericht geht es um den Vergleich zwischen Hydranet (horizontal) und Hydranet Radial.

Die Unterschiede

Beide Tücher sind Gewebe von Dimension Polyant, in denen Polyester- und Dyneema Fasern miteinander kombiniert sind. Dyneema ist eine hochfeste Faser, die als einzige der künstlichen Fasern keine Festigkeit durch wiederholtes Knicken verliert. Darüber hinaus ist die UV-Beständigkeit von Dyneema ausgezeichnet. Diese Eigenschaften machen Dyneema für Fahrtensegel sehr geeignet.

Hydranet Radial sind sehr aufwändige Webkonstruktionen, sie sind für Radialschnitte geeignet. Dazu wurde die Festigkeit in Kettrichtung optimiert. Dazu sind große Mengen von Dyneema-Fasern im Tuch verarbeitet, Polyester ist überwiegend in der Schussrichtung verwebt. Aufgrund der überragenden Festikeit von Dyneema sind beide Hydranet Produkte nahezu „bullet-proof“ und überaus robust. Allerdings ist der Schmelzpunkt von Dyneema. Mit ca. 140 Grad Celsius sehr niedrig. Das beeinträchtigt die Möglichkeiten bei der Thermo-Fixierung der Gewebe. Reine Dacron-Gewebe werden im Normalfall nach dem Weben bei etwa 200 Grad Celsius geschrumpft, was entscheidend zur Verformungsfestigkeit. Solch hohe Temperaturen verbieten sich bei Geben mit Dyneema Anteilen.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Dyneema sehr „seifig“ ist, es hat eine extrem niedrige Oberflächen-Energie. Deshalb kann ein Dyneema-Gewebe nicht gefärbt werden, das keine Farbpigmente dauerhaft an Dyneema haften werden. Es ist leicht vorzustellen, dass Harze und Ausrüstungsstoffe es deshalb ebenfalls schwer haben werden, sich dauerhaft an das Dyneema zu heften. Dies wäre jedoch wichtig, da besagte Ausrüstungsstoffe im Normalfall in den Kreuzungspunkten zwischen Kett und Schussfasern sitzen und ein Verschieben dieser Garne gegeneinander verhindern.

Niedriger Schmelzpunkt und die niedrige Oberflächen-Energie machen es extrem schwer, Dyneema-Gewebe mit guter und dauerhafter Diagonal-Festigkeit herzustellen. Jedes hochwertige Dacron-Gewebe ist in dieser Hinsicht besser, was sich in den sogenannten Specs ablesen lässt.

Fazit: Hydranet und Hydranet Radial sind vor allem für Blauwassersegler geeignet, die höchsten Wert auf absolute Zuverlässigkeit legen. Hydranet und Hydranet Radial Segel sind teurer als vergleichbare Segel aus herkömmlichen Dacron-Tuchen, bzw. aus Cruising Laminaten.