Mastrutscher
Plastikrutscher
Die klassischen Kunststoffrutscher waren früher absoluter Standart, haben aber einen hohen Gleitwiderstand und verkanten sehr oft in der Mastnut, umso wichtiger ist es, das Schiff immer im Wind zu halten. Auf Regattayachten ist es üblich, die Großsegel ganz ohne Mastrutscher zu fahren. Es ist bei einer hohen Anzahl von Crewmitgliedern auch kein Problem, das Segel sorgfältig in die Nut einzufädeln und beim Bergen mit mehreren Leuten aufzutuchen. Fahrtenyachten werden mit kleiner Crew gesegelt. Hinzu kommt, dass moderne Lattensegel beim Reffen stark auf den Mast drücken, was das Manöver erschwert. Um diesem Problem vorzubeugen gibt es mittlerweile vielerlei an Rutschersystemen, welche das Setzen, Reffen und Bergen von Großsegeln sehr vereinfachen.
Der Wandel
Moderne Lattenrutschersysteme sind sehr effizient und werden fast ausschließlich in Verbindung mit durchgelatteten Großsegeln eingesetzt. Über Lattengroßsegel wurde in der Vergangenheit viel diskutiert, und alle erfahren Segelmacher sind sich mittlerweile einig: Die hauptsächlichen Vorteile dieses Segeltyps sind bessere Aerodynamik durch die große Ausstellung des Achterlieks und längere Haltbarkeit, weil sie weniger schlagen. Richtig komplett ist so ein Großsegel jedoch nur in Verbindung mit gut funktionierenden Mastrutschern.
Kugelgelagerte Mastrutscher
Den Anfang machte die Firma Harken. Mit der Einführung des Kugellagers in reibungsarmen Rutscherschlitten wurde es möglich, immer größere Yachten mit immer kleineren Crews zu fahren. Problem des Harkensystems war, dass dieses nur in Verbindung mit einer speziellen Schiene funktionierte, die mit hohem Aufwand an die bisherige Masthinterkante geschraubt werden musste. Mittlerweile gehört das der Vergangenheit an. Ausgeklügelte Nutsteine ermöglichen die Montage sogar beim stehenden Rigg. Doch alle zu montierenden Schienensysteme haben ihren Preis. Die Entwicklung eines Rutschersystems durch die Firma Frederiksen machte die Sache erschwinglicher. Inzwischen werden diese Rutscher, die wegen der Kugellagerung ja eigentlich gar keine sind, als „Ronstan-Ballslide-System“ angeboten. Der Name sagt es schon, es ist eine Kombination aus Kugellager, „Ball“ und reibungsarmem Rutscher, „slide“. Dieses System wird ohne Schiene in der Mastnut gefahren, wie Sie es von Ihren bisherigen Mastrutschern kennen. Die Rutscher sind mit einem geschlossenen Kugellager ausgerüstet. Sie laufen kugelgelagert auf der Masthinterkante. In der Mastnut gleiten sie reibungsarm auf beschichteten Füßchen. Durch die Kugellagerung werden die auftretenden Druck und Querkräfte sehr gut abgefangen.
Pflege und Wartung der Rutscher ist einfach. Es reicht aus, sie mit klaren Wasser und Spülmittel zu reinigen. Das Wichtigste bei der Wartung ist, sie niemals mit Fetten, Silikon oder ähnlichem einzusprühen. Dabei besteht nämlich die Gefahr, dass sich im Schmiermittel Staub und Sand festsetzen können, was wie Schleifpaste wirkt, und die Kugeln sehr schnell verschleißen lässt.
Fazit
Neben den Ronstan Rutschern gibt es natürlich noch sehr viele andere System, die je nach Segelgröße und Mastprofil sinnvoll sein können. Gerne beraten wir Sie bei diesem sehr wichtigen Detail, denn leichtes Segelsetzen ist wichtig für mehr Freude am Segeln.