Rund um Großbritannien Teil 2
Vor dem Rennen
Angekommen in Cowes am Donnerstag dem 11. August hatten beide noch drei Tage Zeit um ein wenig Cowes Week Feeling zu genießen. Der Start des Rennens war am Sonntag und so konnte das Gespann in Ruhe an der Steuermannsbesprechnung teilnehmen. Die Regeln waren recht einfach, jegliches britische und irische Festland sowie Inseln müssen steuerbord gelassen werden.
Start des Rennens
Der Startschuss viel und beide hielten sich an Ihre Taktik. Beide kannten zumindest diesen Teil des Rennens schon von dem Fastnet- Rennen aus vorherigen Saison. Taktisch hielten sich beide an ihren Plan und passierten die Isle of Wight möglichst dicht, sodass wenig Gegenströmung in die Quere kam. Auch diese Insel musste an Steuerbord gelassen werden, sodass der erste Kurs nach Osten verlief.
Herausforderungen an der irischen Küste
Bis zum Fastnet-Rock, den sie nur aus der Ferne sehen konnten, segelten beide ein blitzsauberes Rennen, bei sommerlichen Temperaturen und zumeist Bagstagbriese. Für diesen Kurs ist die „Snifix-Dry“ natürlich prädestiniert und fuhr im vorderen Feld mit.
Angekommen an der irischen Küste wurde die Regatta dann sehr interessant. Nun versucht man als Regattasegler Flautengebiete zu umfahren, aber wenn alle Schiffe „liegen bleiben“ ist nichts zu machen und so mussten sich Dirk und Willie ebenfalls zahlreicher Flautengebiete unterziehen und das Feld zog sich erneut zusammen. Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet sorgte dafür, dass die Passage westlich Irlands sehr zäh wurde und das Regattafeld geriet ins Stocken. Der Wind drehte ebenfalls etwas nördlich, sodass diverse Kreuzschläge hinzukamen.
es bleibt spannend
Das Hochdruckgebiet zog etwas weiter und beide bekamen das atlantische Hochseesegeln zu spüren. Bei weiterhin moderaten Bedingungen und zum teils anhaltender Flaute ging es zum nördlichsten Punkt der Regatta „Muckle Fugga“ auf den Shetlands. Mit jedem Tag den beide gen Norden segelten wurde die Temperatur geringer. So segelten beide beim Start noch bei sommerlichem Wetter, auf Höhe Muckle Fugga war es dann aber doch atlantisches Herbstsegeln, also kalt, nass und feucht. Beide lagen aber gut im Rennen und der Wind nahm zu, sodass beide eine Front abwettern mussten. Hierbei spielte die Vorbereitung eine wichtige Rolle und sie suchten sich eine geschützte Bucht aus und segelten nur mit gerefftem Großsegel auf und ab, bis eine Weiterfahrt ohne Gefahren vollzogen werden konnte. Auch hierbei ist zu merken, dass das Thema Sicherheit die oberste Rolle gespielt hat. Eine Weiterfahrt bei südlichem Wind und hartem Wellengang ist zu vermeiden und mit eine Doublehand Crew muss jede Ressource geschont werden. So segelten Dirk und Willie also weiter Richtung Süden, der Wind wehte aber weiterhin mit 5-6 Bft. aus südlicher Richtung, sodass beide die Nordsee nach Süden kreuzen mussten. Auf diesem Bug macht sich natürlich die Konstellation bemerkbar und die „Manpower“ fehlt, sodass einfachste Manöver wie zum Beispiel das Dichtholen eines Falles zu einem größeren Procedere werden. Vom Reffen und Segelwechseln ganz zu schweigen, diese Manöver haben zu zweit knapp 30min bis eine Stunde gebraucht, daher verlief diese Etappe konservativ, was sich natürlich in der Geschwindigkeit zeigte. Man darf nicht unterschätzen, dass beide Segler während der Regatta (relativ) ausgeschlafen sein müssen, wenn alle drei Stunden ein Segelwechsel angestanden hätte, so wäre jeder aus dem Rhythmus gekommen und die Routine hätte gefehlt. Es sind eben nicht sieben bis acht Personen an Bord bei dem eine Phase von Schlafmangel nicht auffällt. In diesem Fall hätte Schlafmangel zu Fehlern geführt, die unter Umständen ein Ankommen nicht möglich gemacht hätten.